Ich mach’s anders.
In all den Jahren als Reitlehrerin sind mir immer wieder Pferde mit schwacher Bemuskelung aufgefallen. Egal wie regelmäßig sie trainiert wurden – richtig verändert hat sich oft nichts.
Heute weiß ich, woran das liegt.
Alle reden vom „perfekt passenden Sattel“ – aber ehrlich? Den gibt’s nicht.
Es gibt Sättel, die Bewegung zulassen, die gut liegen, aber eben nie zu hundert Prozent in jeder Situation passen können.
Wichtig ist: Ein Sattel muss dem Pferd Freiraum geben. Er darf die natürlichen Bewegungen nicht blockieren – weder in der Schulter noch im Rücken.
Und ganz ehrlich: Von vielen dieser Sattelmesssysteme halte ich nicht viel.
Ein Beispiel? Ein Sattel, der die Schulterrotation oder das Anheben des Brustkorbs einschränkt, kann trotzdem ein „gutes Messergebnis“ liefern.
Warum? Es kompensiert - der Rücken bleibt fest - und schon sieht die Druckmessung gleichmäßig aus.
Das Problem: Nach einer Weile passt sich die Muskulatur genau diesem Zustand an. Das Pferd wird an den Sattel „angepasst“, statt umgekehrt.
Und natürlich spielt auch der Reiter eine große Rolle: Nur wenn Pferd und Reiter sich beide wohlfühlen, entsteht echte Harmonie.
Also: Wenn du merkst, dass dein Pferd sich anders bewegt, anders läuft oder einfach „nicht ganz rund“ wirkt – warte nicht zu lange.
Oft steckt hinter Verhaltensänderungen oder sogar gesundheitlichen Problemen schlicht ein unpassender Sattel.
In diesem Sinne:
Hör auf dein Pferd – es sagt dir mehr, als du denkst.

